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		Qigong-Tuina für die Gesundheit und die Bewegung 
		  
		Zhu Wenjun 
		2006 
		  
		Nach dem Zweck unterscheide ich das System des Qigong-Tuina. 
		I.  
		Vom Qigong-Tuina als Gesundheits-Maßnahme gibt es drei Arten: 
			
			
			Qigong-Tuina als Prävention. Hier massiert man je nach 
			Körperkonstitution mit Zunehmen oder Abnehmen, und mit Fließen.
			
			Qigong-Tuina als Rehabilitation. Hier massiert man je nach 
			Gesundheits-Zustand mit Zunehmen oder Abnehmen, und mit Fließen.
			
			Qigong-Tuina als Krankheits-Behandlung. Hier massiert man je nach 
			Krankheits-Zustand mit Zunehmen oder Abnehmen, und mit Fließen. 
		Die Energie zum Fließen zu bringen, ist Grundlage für die Gesundheit. 
		Gesunde und Kranke brauchen beide das Fließen. Wenn Qi nicht fließt, 
		dann wird man krank. Zunehmen und Abnehmen sind die 
		Behandlungsprinzipien für die Gesundheit. 
			
			„Wenn es fließt, ist man ohne Schmerzen. Wenn es nicht fließt, 
			hat man Schmerzen.“[1] 
		Als Gesundheits-Therapie dient Qigong-Tuina beispielsweise in folgenden 
		Anwendungsfällen: 
			
			
			Wenn man Fieber hat, macht man Abnehmen. Wenn man kalt ist, macht 
			man Zunehmen.
			
			Wenn man Verstopfung hat, macht man Abnehmen. Wenn man Durchfall 
			hat, macht man Zunehmen.
			
			Wenn der Blut-Druck zu hoch ist, macht man Abnehmen. Wenn er zu 
			niedrig ist, macht man Zunehmen. 
		II. 
		Im Leistungssport verbraucht der Sportler einerseits viel Energie, 
		andererseits erzeugt er im Körper saure Stoffe. Man versucht mit 
		verschiedenen Maßnahmen, sich von der Müdigkeit und den Verletzungen zu 
		erholen. Massage ist auch eine Methode, die Erholung zu verbessern. 
		Qigong-Tuina kann auch als Maßnahme des Leitungssports dienen. Hier 
		denke ich weiter und stelle folgende Fragen: 
		Ich erinnere mich an ein Spaß-Programm in Fernsehen, wo es darum ging, 
		einen Wanderstab zu verkaufen. Ein Mann machte mit seiner 
		Regulierungs-Methode einen normalen Mann zu einem Humpelnden und 
		verkauft ihm dann einen Wanderstab. Er hatte aber auch ein Fahrrad zu 
		verkaufen. Am Ende sagte er, dass er nun einen wirklichen Humpelnden 
		suchen würde, um das Fahrrad zu verkaufen. In Analogie dazu finde ich, 
		dass die Sportler vor der Bewegung viel Energie brauchen, nach der 
		Bewegung aber zur Ruhe gebracht werden möchten, um zu sich erholen. Wenn 
		man vor der Bewegung die Sportler massiert, fühlen sich die Sportler 
		energisch und kräftig, und wenn man die Sportler nach der Bewegung 
		massiert, dann fühlen sie sich ruhig und weich. Mit diesem Denken habe 
		ich Qigong-Tuina als Sport-Massage aufgebaut. Die Prinzipien sind: 
			
			
			vor der Bewegung massiert man mit Zunehmen und Fließen,
			
			nach der Bewegung massiert man mit Abnehmen und Fließen. 
		Verschiedene Bewegungsarten haben jeweils eigene Eigenschaften. Die 
		Sportler brauchen daher in verschiedenen Sportarten auch verschiedene 
		Zustände. Zum Beispiel gibt es Sportarten, die brauchen Aufgeregtheit, 
		es gibt aber auch Sportarten, die Ruhe brauchen. 
		III. 
		Qigong-Tuina ist auch als Behandlungsmethode bei Verletzungen geeignet. 
		Einerseits wirkt es mit seiner mechanischen Funktion. Andererseits wirkt 
		es mit Qi. Durch das Fließen und die Regulierung des Qi kann man sich 
		von Verletzungen erholen. Die letzte Frage ist, wie man in Qigong-Tuina 
		praktizieren kann, damit die Richtungen mit Zunehmen und Abnehmen 
		schnell oder langsam, stark oder sanft sind. Einatmen und Ausatmen mit 
		Zunehmen und Abnehmen stellen sich folgendermaßen dar: 
			
			
			Der Therapeut massiert mit Ausatmen, um sein eigenes Qi an Kranke 
			auszugeben. Das bedeutet für den Kranken ein Zunehmen.
			
			Der Therapeut massiert mit Einatmen, um das Qi vom Kranken 
			aufzunehmen. Das bedeutet für den Kranken Abnehmen.
			
			Der Therapeut massiert mit Ausatmen, um sein eigenes Qi auszugeben. 
			Beim Kranken dabei von unten nach oben zu massieren bewirkt ein 
			Zunehmen des eigenen Qi beim Kranken.
			
			Der Therapeut massiert mit Ausatmen, um das eigene Qi auszugeben. 
			Beim Kranken dabei von oben nach unten zu massieren, bewirkt ein 
			Abnehmen des Qi beim Patienten.
			
			Der Therapeut massiert mit Ausatmen, um das eigene Qi auszugeben. 
			Beim Massieren dabei beim Kranken von außen nach innen zusammen 
			kommen, bedeutet ein Zunehmen des Qi beim Patienten. 
			
			Der Therapeut massiert mit Ausatmen, um das eigene Qi auszugeben. 
			Beim Massieren dabei beim Kranken von inneren nach außen 
			wegzulassen, bedeutet ein Abnehmen des Qi beim Patienten.
			
			Schnelles und starkes Massieren bewirkt Abnehmen. Wo man schnell und 
			stark massiert, dort wird viel Qi verbraucht, das nenne ich 
			Abnehmen. Langsam und sanft sind dagegen Zunehmen. Wo man langsam 
			und sanft massiert, dort sammelt sich viel Qi. 
		Am Beispiel der Massage kann man die Fließrichtungen gut 
		veranschaulichen. Beim Taijiquan und beim Qigong ist es aber ganz 
		ähnlich. Ich massiere bloß nicht mit den Händen, sondern mit meiner 
		Achtsamkeit. Das Shen führt das Qi auf unterschiedlichen Wegen durch 
		meinen Körper. 
		Ob ich mich nun um Gesundheit bemühe oder um ein Kämpfen, in beiden 
		Fällen ist es grundlegend, mit Qi, Shen, Yi und Xin umgehen zu können. 
			
 
 
				
				[1]
				Luo 
				Jinghong: „Zhong Hua Tui Na Yi Xue Zhi – Shou Fa Yuan Liu 
				(Schrift der chinesischen Medizin in Tuina – die Quelle der 
				Handmethoden)“. Verlag der Schriften der wissenschaftlichen 
				Technik, Chongqing, 1987. S. 65. 
 
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